Vitamin C: Wirkung, Dosierung & sichere Anwendung im Alltag

≈10 Min. • Zuletzt aktualisiert: 23.09.2025

Vitamin C – Grundlagen, Nutzen und Anwendung

Was ist Vitamin C?

Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein wasserlösliches Vitamin, das dein Körper nicht selbst herstellt und deshalb täglich über die Ernährung aufgenommen werden muss. Es ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt – von der Kollagenbildung (Bindegewebe, Haut, Blutgefäße) über den Schutz vor oxidativem Stress bis hin zur Unterstützung der normalen Funktion des Immunsystems. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) leitet für Erwachsene als Richtwerte u. a. eine Population Reference Intake (PRI) von 110 mg/Tag für Männer und 95 mg/Tag für Frauen ab; die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgt im Wesentlichen diesen Größenordnungen.

Im Alltag deckst du Vitamin C vor allem über frisches Obst und Gemüse: z. B. Paprika, Brokkoli, Zitrusfrüchte, Beeren oder Kohlgemüse. Da Vitamin C hitze- und lichtempfindlich ist, profitieren die meisten von schonender Zubereitung und kurzer Lagerung.

Wirkung & Nutzen

1) Antioxidativer Schutz & Zellstoffwechsel

Vitamin C wirkt als Reduktionsmittel und fängt freie Radikale ab. Hinweise deuten darauf hin, dass es so zum Schutz zellulärer Strukturen beiträgt und andere Antioxidantien wie Vitamin E regenerieren kann.

2) Kollagensynthese & Bindegewebe

Als Cofaktor der Prolyl- und Lysylhydroxylasen unterstützt Vitamin C die Kollagenbildung. Eine ausreichende Versorgung kann so die normale Funktion von Haut, Knorpeln, Knochen, Zähnen und Blutgefäßen unterstützen.

3) Immunsystem

Vitamin C ist in verschiedenen Immunzellen konzentriert. Beobachtungs- und Interventionsstudien deuten darauf hin, dass eine ausreichende Versorgung die normale Funktion des Immunsystems unterstützt. Für akute Atemwegsinfekte wie die „Erkältung“ zeigen Metaanalysen: Eine tägliche, regelmäßige Einnahme kann die Erkältungsdauer moderat verkürzen; zur Vorbeugung bei der Allgemeinbevölkerung ist der Effekt hingegen gering. Das spricht dafür, in erster Linie eine gute Basisversorgung sicherzustellen.

4) Eisenaufnahme

Vitamin C erhöht die Aufnahme von nicht-hämgebundenem Eisen (z. B. aus Hülsenfrüchten oder Vollkorn) im Darm. Gerade wer sich überwiegend pflanzlich ernährt, kann davon profitieren, eisenreiche Mahlzeiten mit Vitamin-C-Quellen zu kombinieren (z. B. Linsengericht + Paprika oder Zitrusfrüchte).

5) Für wen ist die Versorgung besonders relevant?

  • Raucher:innen: haben einen erhöhten oxidativen Umsatz. Fachgesellschaften empfehlen hier oft einen Zuschlag zur Zufuhr.
  • Schwangere/Stillende: haben einen leicht erhöhten Bedarf.
  • Einseitige Ernährung / sehr geringe Obst-Gemüse-Aufnahme: kann die Versorgung begrenzen.
  • Bestimmte Erkrankungen/Medikamente: können den Bedarf beeinflussen – ärztlich abklären.

Dosierung & Anwendung

Empfehlungen aus Fachquellen (Erwachsene)

  • DGE/EFSA – Richtwerte für die Zufuhr: ca. 95–110 mg/Tag (Frauen/Männer). Diese Größenordnung lässt sich meist über 5-Portionen-Obst-und-Gemüse erreichen.
  • Raucher:innen: Fachquellen empfehlen einen Zuschlag (erhöhter Umsatz).
  • NIH/ODS (USA): RDA 75–90 mg/Tag; obere Aufnahmemenge (UL) 2.000 mg/Tag (gesamt aus Nahrung + Supplementen).

Praktische Einnahme

  • Tageszeit: flexibel. Aufgeteilt über den Tag ist bei empfindlichem Magen oft angenehmer.
  • Zu Mahlzeiten: fördert die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln.
  • Formen: L-Ascorbinsäure oder Ascorbate (z. B. Natrium-/Calciumascorbat). „Liposomale“ Produkte werden beworben; belastbare Vorteile im Alltag sind aktuell begrenzt.

Wie erkenne ich eine gute Qualität?

  • Klare Deklaration der Wirkstoffform und Dosierung pro Einheit
  • Herstellnormen (z. B. FSSC 22000) & unabhängige Prüfungen
  • Ohne unnötige Zusatzstoffe, nachvollziehbare Herkunft

Sicherheit, Wechselwirkungen & Nebenwirkungen

Vitamin C gilt in üblichen Dosierungen als gut verträglich. Bei sehr hohen Mengen können gastrointestinale Beschwerden (z. B. Durchfall) auftreten. Einzelne Studien deuten auf ein erhöhtes Oxalataufkommen im Urin bei sehr hohen Dosierungen hin; bei Neigung zu Nierensteinen ist ärztlicher Rat sinnvoll. In der EU ist für Vitamin C traditionell kein einheitlicher „UL“ von EFSA festgelegt worden; international werden oft 2.000 mg/Tag als obere Aufnahmemenge genannt.

Mögliche Wechselwirkungen

  • Eisen: Vitamin C steigert die Aufnahme von nicht-hämgebundenem Eisen – für Menschen mit Eisenspeicherkrankheiten (z. B. Hämochromatose) ist Vorsicht geboten.
  • Laborwerte: sehr hohe Dosen können einzelne Labortests beeinflussen (z. B. Blutzucker-Schnelltests).
  • Medikamente: Bei speziellen Therapien (z. B. Chemotherapie, gerinnungshemmende Medikamente) ärztlich abklären.

Alltagsnahe Tipps

  1. „5 am Tag“ wirklich umsetzen: Eine bunte Auswahl (Paprika, Beeren, Zitrus, Brokkoli, Kohl) deckt den Tagesbedarf meist ab.
  2. Schonend zubereiten: Kurz garen, nicht lange warmhalten; Rohkost liefert oft die höchste Menge.
  3. Kombinieren: Pflanzliche Eisenquellen immer mit Vitamin-C-Lebensmitteln servieren.
  4. Unterwegs-Strategie: Wenn frische Optionen fehlen, können Lutschtabletten eine praktische Ergänzung sein.
  5. Individuelle Situationen: In Schwangerschaft/Stillzeit, bei Rauchen oder speziellen Ernährungsformen den Bedarf prüfen.

FAQ

Kann Vitamin C Erkältungen verhindern?

Für die Allgemeinbevölkerung zeigen Übersichtsarbeiten keinen klaren vorbeugenden Effekt. Eine regelmäßige Einnahme kann die Dauer einer Erkältung etwas verkürzen.

Wie viel Vitamin C pro Tag ist sinnvoll?

Für gesunde Erwachsene liegen die Richtwerte im Bereich 95–110 mg/Tag. Wer raucht, schwanger ist, stillt oder bestimmte Erkrankungen hat, klärt den Bedarf am besten individuell.

Welche Lebensmittel enthalten besonders viel Vitamin C?

Sehr reich: Paprika, schwarze Johannisbeeren, Sanddorn, Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Zitrusfrüchte, Erdbeeren.

Sind hohe Dosen gefährlich?

Sehr hohe Mengen können Magen-Darm-Beschwerden auslösen; international werden 2.000 mg/Tag oft als obere Aufnahmemenge genannt. Bei Nierenstein-Neigung medizinisch abklären.

Ist „natürliches“ Vitamin C besser als „synthetisches“?

Die Ascorbinsäure ist chemisch identisch. Entscheidend sind Gesamternährung, Dosierung, Verträglichkeit und Qualität des Produkts.

Quellen

  1. EFSA NDA Panel (2013). Scientific Opinion on Dietary Reference Values for vitamin C. EFSA Journal 11(11):3418. DOI: 10.2903/j.efsa.2013.3418.
  2. DGE (2025). Referenzwerte Vitamin C. dge.de (Abruf 23.09.2025).
  3. NIH ODS (laufend aktualisiert). Vitamin C – Health Professional Fact Sheet. ods.od.nih.gov.
  4. Cochrane Review (2013, aktualisierte Ausgaben). Vitamin C for preventing and treating the common cold. cochranelibrary.com.
  5. BfR (2021). Proposed maximum levels for the addition of vitamin C to foods including food supplements. bfr.bund.de.
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